Modellhubschrauber

Ein schneller Modellhubschrauber mit 1,60 m Rotordurchmesser (Baujahr 2009)

Ein Modellhubschrauber ist ein Flugmodell, das einem manntragenden Hubschrauber in Form und Funktion nachempfunden wurde. Dabei ist es in einem deutlich kleineren Maßstab gehalten und kann in den meisten Fällen keine Person tragen. Einige Modelle sind jedoch so ausgelegt, dass sie kleinere Lasten tragen können; so gibt es z. B. spezielle Modellhubschrauber, die mit Kamerasystemen, Messgeräten,[1] Lautsprechern, landwirtschaftlichem Gerät[2] oder gar Rettungsgerät ausgestattet sind. Ferngesteuerte Modellhubschrauber finden somit also nicht nur im Hobbybereich, sondern auch im professionellen Berufsspektrum Verwendung.

Im Gegensatz zum Hubschraubermodell aus Kunststoff oder Druckguss mit hoher maßstäblicher Detailtreue ist ein Modellhubschrauber flugfähig und wird als RC-Helicopter (engl. radio-controlled helicopter) funkferngesteuert,[3] muss aber nicht unbedingt einem großen Vorbild nachempfunden sein. Man unterscheidet zwischen sogenannten Scalemodellen (maßstabsgetreue Nachbildung in Form und Farbe), Semi-Scale (weitgehend maßstabsgetreue Nachbildung mit einigen Detailänderungen), Fun-Scalemodellen (maßstabsgetreue Nachbildung mit Fantasiecolorierung, die es in der Realität nicht gibt) und Trainer-Versionen (Modelle, die es in der Realität so nicht gibt, sondern die eine reine Trainings-, Sport- oder Anwendungsfunktion wie beispielsweise Rettung, Kameraführung und Messungen haben).

  1. Der britische Physiker Andrew McGonigle aus Sheffield benutzt einen mit Messgeräten ausgestatteten ferngesteuerten Modellhelikopter, um Vulkanausbrüche vorherbestimmen zu können. Der Hubschrauber misst dabei die Kohlendioxid- und Schwefeloxid-Emissionen über dem Vulkan. Vorausgegangen war eine Meßaktion von Vulkanologen am Kraterrand, die hierbei ums Leben gekommen waren, so dass der RC-Helikopter eine ungefährlichere Meßalternative darstellt. → siehe auch: The University of Sheffield; Lethal breath 2008 (Memento vom 24. April 2010 im Internet Archive) rolexawards.com, (Abgerufen am 26. Juni 2010)
  2. Am 16. September 2011 wurde im Beisein von Ulrike Höfken, der Umweltministerin von Rheinland-Pfalz, ein ferngesteuerter Lastenhubschrauber (FRM-G Waran) mit Flettnerrotorsystem vorgeführt, der zukünftig auf Steillagenweinhängen eingesetzt werden und Pflanzenschutzmittel ausbringen soll. Das rheinland-pfälzische Weinbauministerium förderte die Entwicklung mit 50.000,-€. Der Heli wird manuell per Funkfernsteuerung gesteuert, hat eine durch einen 170 cm³ Zweizylinder-Boxermotor erbrachte Leistung von 14,5 kW zur Verfügung, ca. 2500 mm Rotordurchmesser und wiegt im Konstruktionszustand von 2011 ca. 65 kg. Die Konstrukteure sind dabei bestrebt, zukünftig durch eine Zuladungserhöhung so viel Rebschutzmittel aufnehmen zu können, dass mit einem einzigen Flug größere Flächen beregnet werden können. Zudem soll das System zukünftig noch mit Steuerhilfen ausgestattet werden, so dass ein in Teilbereichen automatisierter Einsatz des Helis möglich ist. Quelle: DMFV Modellflieger Magazin, Ausgabe Dezember 2011, S. 46 und 47.
  3. Der überwiegende Teil der Modellhubschrauber wird durch Funkfernsteuerungen im 35 MHz oder 2,4-GHz-Bereich betrieben – letzterer hat sich aufgrund einiger Sicherheitsfeatures mittlerweile durchgesetzt, da in diesem Spektrum Modellabstürze durch Betriebsfehler wie Kanaldopplungen nicht mehr möglich sind. Mittlerweile gibt es sogar die ersten Modellhubschrauber, die über ein Onboard-WLAN-System verfügen und sich über ein Mobiltelefon steuern lassen

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